Welchen Einfluss hat die Abfallwirtschaft auf den Klimawandel?

Welchen Einfluss hat die Abfallwirtschaft auf den Klimawandel?

Die Kreislaufwirtschaft spielt eine entscheidende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel. Durch die Minimierung von Abfällen und die Maximierung der Wiederverwendung von Ressourcen können erhebliche Mengen an Treibhausgasemissionen eingespart werden.

Offene Deponien und illegale Müll-Ablagerungen setzen große Mengen Methan frei, ein Treibhausgas, das laut Weltklimarat (IPCC) etwa 25-mal klimaschädlicher ist als Kohlendioxid. Schätzungen zufolge sind Abfalldeponien und Abwasseranlagen für rund drei Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Eine verbesserte Abfallwirtschaft könnte diese Emissionen um etwa 10 bis 15 Prozent reduzieren.

Wie lassen sich Emissionen senken?

Die Ellen MacArthur Foundation schätzt, dass 45 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen auf die Herstellung von Produkten und Nahrungsmitteln zurückzuführen sind. Durch die Anwendung von Prinzipien der Kreislaufwirtschaft in der Lebensmittelproduktion sowie in der Herstellung von Materialien wie Zement, Stahl, Plastik und Aluminium könnten die Emissionen aus diesen Prozessen bis 2050 um fast die Hälfte gesenkt werden.
Städte verbrauchen etwa 75 Prozent der globalen Ressourcen und sind daher Schlüsselakteure beim Übergang zu einer ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft. Durch die Implementierung kreislaufwirtschaftlicher Prinzipien in städtischen Planungsprozessen können Abfälle reduziert und Ressourcen effizienter genutzt werden. Dies trägt nicht nur zum Klimaschutz bei, sondern fördert auch nachhaltige Stadtentwicklung und schafft neue wirtschaftliche Chancen.

Neue Arbeitsplätze dank nachhaltiger Politik

Die deutsche Entwicklungspolitik unterstützt Partnerländer dabei, den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft zu vollziehen. Dies umfasst die Förderung nachhaltiger Abfallwirtschaftssysteme, die Entwicklung von Recyclinginfrastrukturen und die Schaffung von Anreizen für die Nutzung recycelter Materialien in der Produktion. Durch diese Maßnahmen wird nicht nur der Klimaschutz gestärkt, sondern auch die lokale Wirtschaft gefördert und Arbeitsplätze geschaffen. Damit bildet die Kreislaufwirtschaft ein effektives Mittel, um den Klimawandel zu bekämpfen. Durch die Reduzierung von Abfällen, die effiziente Nutzung von Ressourcen und die Förderung nachhaltiger Produktionsmethoden können erhebliche Mengen an Treibhausgasemissionen eingespart werden. Es liegt in der Verantwortung von Regierungen, Unternehmen und Individuen, gemeinsam den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft voranzutreiben und somit einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

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Plastik selbst recyceln mit Precious Plastik

Plastik selbst recyceln mit Precious Plastik

Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache. Es wird viel zu viel Plastik pro Jahr hergestellt und damit die Umwelt extrem belastet. Nur mit Hilfe innovativer Lösungen und durch verantwortungsvolles Handeln kann es gelingen, die entstehenden Schäden zu reduzieren.

Nachhaltigkeit steht im Fokus einer niederländischen Bewegung. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Plastikberge zu reduzieren. Um dieses große Ziel zu erreichen, haben Wissenschaftler eine innovative Idee entwickelt, die rund um den Globus eingesetzt werden könnte.

Eigenverantwortlich recyceln und Neues schaffen

Der Grundgedanke von „Precious Plastic“ ist schnell erklärt. Es geht darum, normalen Menschen die Möglichkeit zu geben, eigenverantwortlich Plastikmüll zu recyceln. Da die Plastikmüllberge Jahr für Jahr wachsen, ist es höchste Zeit, eine innovative Lösung zu finden, die diese wieder schrumpfen lassen kann. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland geht davon aus, dass jährlich etwa 200 bis 250 Millionen Tonnen Plastik produziert werden. Davon kommen allein 11,7 Millionen Tonnen aus unserem Land. Und auch die Recyclingquote lässt noch zu wünschen übrig. Denn diese liegt hierzulande bei etwa 42 Prozent.
Dave Hakkens aus den Niederlanden hat das Problem beim Schopfe gepackt und eine Recyclingmaschine für zu Hause entwickelt. Mit dieser ist jeder in der Lage, seine Plastikabfälle selbst zu recyceln. Das Beste daran ist die Tatsache, dass dafür nur wenig Platz nötig ist.

Kleine Maschine mit großer Wirkung

„Precious Plastic“ ist eine echte Bewegung geworden. Sie verwandelt Plastikmüll mit Hilfe der Entwicklung von Dave Hakkens in neue Gebrauchsgegenstände. Die Bauanleitung für die Recyclingmaschine steht kostenlos im Internet zum Download bereit. Mit einfachen Teilen kann diese auf kleiner Fläche zusammengebaut werden.
Die „Home-Recyclingmaschine“ besteht aus mehreren Komponenten. Die erste Maschine shreddert die Plastikabfälle in kleine Schnipsel. Diese werden anschließend in der Injection Maschine erhitzt und geschmolzen. Danach wird die Masse in Formen gespritzt, aus denen später neue Gegenstände werden. Dave Hakkens fertigt unter anderem Kreisel auf diese Weise. Wer höhere Ziele verfolgt, benötigt noch eine weitere, größere Maschine, die in der Lage ist, Plastik zu erhitzen. Dann baut diese Maschine einen hohen Druck auf, um die flüssige Masse in größere Formen zu pressen. So können beispielsweise Deko-Objekte gefertigt werden.
3D-Druck aus „Precious Plastic“
Wer in eine vierte Maschine investiert, kann damit Pellets und ganze Stränge aus Kunststoff herstellen. Diese Materialien eignen sich hervorragend für den 3D-Druck. Auf diese Weise werden mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Die Plastikmüllberge werden verkleinert, während gleichzeitig nützliche, neue Gegenstände und Materialien entstehen.

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Plastik im Meer: Was wir dagegen tun können

Plastik im Meer: Was wir dagegen tun können

Kunststoffabfälle finden sich an den ungewöhnlichsten Orten der Welt. Vor allem die Weltmeere sind davon stark betroffen. Dies wird zu einer immer größeren Gefahr für sämtliche Meeresbewohner. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Plastik-Abfällen muss zwingend erzielt werden.
Der enorme Kunststoffverbrauch wird für die Abfallwirtschaft zu einer stetig wachsenden Herausforderung. Denn Plastik braucht viele Jahre, um sich in der Natur zu zersetzen. Durch den verantwortungslosen Umgang mit diesem Material wird es zu einer zunehmenden Belastung für die Umwelt.

Das große Leiden der Meeresbewohner

Jahr für Jahr gelangen zwischen 8,2 und 12,2 Millionen Tonnen Plastikabfälle in die Meere. Dies hat enorme Auswirkungen auf die bestehenden Ökosysteme, denn die Kunststoffe bilden eine unmittelbare Gefahr für alle Meeresbewohner und somit auch für den Menschen. Besonders erschreckend ist die Tatsache, dass Wissenschaftler im Jahr 2014 in einer Tiefe von ca. 7.000 Metern Mikroplastikpartikel entdeckt haben. Allerdings fanden sie diese in einer neuen Tiefseeflohkrebsart, genauer gesagt, im Darm derselben.
Das große Ausmaß der Verschmutzung wird auch an einem weiteren traurigen Beispiel deutlich. Im Jahr 2019 starb ein Pottwal an der Küste von Sardinien, nachdem er dort gestrandet war. Es handelte sich um eine schwangere Pottwalkuh, in deren Innerem ganze 22 Kilogramm Plastikabfälle gefunden wurden. Auch Meeresschildkröten schweben in großer Gefahr. Sie verwechseln frei treibende Weichplastikabfälle oft mit Quallen und verschlingen diese. Dadurch wird ihr Magen allmählich verstopft, sodass sie einen qualvollen Tod sterben. Gleiches gilt auch für andere Wal- und Delfinarten.

Gezielt entgegen wirken

Um dieses gigantische Problem in den Griff zu bekommen, ist ein konsequentes Umdenken notwendig. Einwegprodukte aus Kunststoff sollten aus unserem Alltag verbannt werden. Gleiches gilt für Kunststoffverpackungsmaterial, das rund 40 Prozent des Plastikabfalls ausmacht. Das große Ziel der EU, bis 2025 eine 90-prozentige Sammelquote für Einweggetränkeflaschen zu erreichen, reicht aber längst nicht aus, um gezielt entgegenzusteuern. Jeder Verbraucher muss beginnen, sein eigenes Handeln zu überdenken und bewusst die eigene Plastiknutzung zu reduzieren.
Mit Meerespatenschaften und gezielten Spenden kann viel erreicht werden. Wer außerdem darauf achtet, keine Abfälle achtlos in der Umwelt zu hinterlassen, geht bereits einen großen Schritt in die richtige Richtung. Eine konsequente Mülltrennung und die Nutzung von Mehrweg-Verpackungen sind ebenfalls ein wichtiger Beitrag zur Entlastung der Umwelt.

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Dieser Becher trennt sich von allein

Dieser Becher trennt sich von allein

Das Modell K3 R100 aus dem Hause Greiner Packaging ist innovativ und ausgesprochen umweltbewusst, denn der Becher trennt sich schon auf dem Weg zum Recyclinghof quasi von allein. Alles was dann noch zu tun bleibt ist die Reststoffe den richtigen Entsorgungsstellen zuzuordnen und schon funktioniert das Einwegsystem auf umweltbewusste Art und Weise.

Der Becher besteht aus Polypropylen (PP), das aus erneuerbaren Rohstoffen wie recycelten Pflanzenölen gewonnen wird. Durch ein spezielles Herstellungsverfahren werden die langkettigen Kohlenwasserstoffe zu kürzeren Monomeren verarbeitet, die anschließend polymerisiert werden. Diese Technik ermöglicht es, die identischen Produktionsbedingungen wie bei fossilem Kunststoff zu nutzen, ohne Qualitätseinbußen zu erleiden.

Greiner Becher: Neuartige Verfahren sorgen für grünere Zukunft

Das Verfahren basiert auf dem Circulen-Renew-Konzept, das auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ist und so zur Reduktion fossiler Ressourcen beiträgt. Die Besonderheit des Greiner Bechers liegt in seiner automatischen Trennbarkeit: Bei der Entsorgung separieren sich die einzelnen Schichten des Bechers, wodurch das Recycling erheblich erleichtert wird. Dies ist ein entscheidender Schritt zur Verbesserung des Recyclings von Einwegprodukten und zur Verringerung von Kunststoffabfällen. Insbesondere in der Getränkeindustrie, wo Millionen von Kunststoffbechern täglich im Umlauf sind, stellt diese Entwicklung einen wichtigen Fortschritt dar. Das Verfahren kommt ohne zusätzliche chemische Zusätze aus, was es umweltfreundlicher macht und die Wiederverwertbarkeit des Bechers erhöht.

Hohe Produktchargen möglich

Ein weiterer Vorteil ist die Produktionseffizienz: Moderne Robotertechnologien, die in den Produktionsanlagen eingesetzt werden, gewährleisten eine präzise und schnelle Herstellung von bis zu 1.800 Bechern pro Minute. Diese Automatisierung trägt zu einer höheren Ausbeute und geringeren Fehlerquote bei, was die Effizienz der Produktionsprozesse erheblich steigert. Unternehmen wie Optipack setzen bereits auf solche innovativen Lösungen, um den steigenden Anforderungen an Nachhaltigkeit und Produktionskapazität gerecht zu werden. Insgesamt bietet dieser innovative Kunststoffbecher eine zukunftsweisende Alternative zu herkömmlichen Einwegverpackungen und trägt zur Reduktion des Plastikmülls bei, was sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich von Vorteil ist.

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Autonomer Müll-Roboter Scarab: Innovative Lösung gegen Fachkräftemangel

Autonomer Müll-Roboter Scarab: Innovative Lösung gegen Fachkräftemangel

Nahezu jede Branche kämpft inzwischen gegen den Fachkräftemangel an. Dabei helfen innovative Methoden, wie die des Müllentsorgungsunternehmens Brantner. Mit Hilfe einer Roboter-Lösung soll es gelingen, die fehlenden Kräfte zu ersetzen.

Roboter könnten schon sehr bald fest in unseren Alltag integriert werden. Dies zeigt das Müllentsorgungsunternehmen Brantner, das mit einem eigens entwickelten Roboter frischen Wind in die Branche bringt.

Abfallentsorgung auf modernste Weise

Mit einem interessanten Forschungsprojekt könnte es schon bald gelingen, die Abfallentsorgung völlig neu zu gestalten. Da auch diese Branche akut vom Fachkräftemangel betroffen ist, sind innovative Lösungen gefragter denn je. Das Müllentsorgungsunternehmen Brantner hat es sich zur Aufgabe gemacht, Alternativen zu schaffen und die Abfallwirtschaft auf ein neues Niveau zu heben. Dazu hat das Unternehmen in Zusammenarbeit mit dem Center of Mechatronics in Linz. Innok Robots, ein deutscher Roboterbauer, hat die Basis für den Müllroboter Scarab geschaffen.
Ganze 220.000 Euro hat der Prototyp dieses besonderen autonomen Roboters gekostet. Der Grundgedanke dahinter könnte die gesamte Branche umgestalten. Mit Hilfe dieses Roboters sollen volle Abfallbehälter an den Straßen ausgetauscht werden. Gleichzeitig soll der Roboter in der Lage sein, den Müll vollautomatisch abzutransportieren. Damit wäre menschliche Unterstützung völlig unnötig, sodass dem Fachkräftemangel entgegengewirkt würde.

Pilotprojekt mit guten Ergebnissen

Im Rahmen eines Pilotprojekts kam Scarab bereits zum Einsatz. Als Einsatzgebiet wurde Europas größtes Fertighauszentrum gewählt. Damit der Roboter seiner Aufgabe nachgehen konnte, mussten einige Voraussetzungen geschaffen werden, die auch im späteren Alltag unumgänglich sein werden. Es wurde eine 3D-Karte des gesamten Geländes angefertigt, da sich der Roboter nur so sicher in dem Umfeld bewegen kann. Schließlich spielt der Sicherheitsaspekt eine besonders wichtige Rolle, wenn Scarab im Alltag eingesetzt werden soll.
Außerdem müssen die Abfallbehälter mit Sensoren ausgestattet werden, die den Füllstand an den Roboter übermitteln. Erst, wenn eine definierte Füllmenge erreicht ist, wird der entsprechende Behälter vom Roboter angefahren und ausgeleert. Der Roboter erhält das Signal in seiner Homestation, wo er auch die Möglichkeit zum induktiven Laden hat. In dieser Homestation befindet sich auch ein Sender, der die Signale aller Abfallbehälter mit Sensoren aus einer Umgebung von drei bis acht Kilometern empfangen kann. Bislang sind alle Wege fest vorgegeben und entsprechend programmiert. Das bedeutet aber auch, dass der Scarab vor Hindernissen stoppt und abwartet, bis sich diese entfernen. Mit der Weiterentwicklung soll dann auch ein Umfahren von Hindernissen möglich werden.
Letztendlich steht der Sicherheitsaspekt im Vordergrund. Aus diesem Grunde besteht auch eine enge Zusammenarbeit mit dem TÜV-Austria. Fakt ist, dass der Scarab ein enormes Potenzial bietet, das aber kontinuierlich ausgebaut werden muss, um dem Fachkräftemangel effizient entgegen zu wirken.

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