94 Prozent aller Bundesbürger sind der Überzeugung, dass Umweltschutz die eigene Lebensqualität verbessert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage von Forsa. Trotzdem haben noch immer die meisten Deutschen in Sachen eigenem Umweltbewusstsein eine eher bequeme Einstellung. Da wird schon Mülltrennung zur echten Herausforderung.
Zwar zeigen sich die meisten Deutschen sehr engagiert in Sachen Umweltschutz, wollen die Welt ein Stück besser machen und befürworten entsprechende Maßnahmen, allerdings fängt Umweltschutz ja schon im eigenen Zuhause an und gerade hier hapert es noch gewaltig. Da herrscht eindeutig eine Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit, stellt eine Umfrage der Forsa fest.
Die Umfrage wurde in Auftrag gegeben von der Minijob-Zentrale in Essen und veröffentlicht von der „Welt“. Dabei sind sich die meisten Befragten durchaus darüber bewusst, dass sie bei Alltagsverrichtungen wie dem Putzen nicht auf den Schutz der Umwelt achten. Gerade einmal 12 Prozent der Befragten verwenden umweltfreundliche Reinigungsmittel, 29 Prozent sind sich nicht einmal bewusst darüber, welchen Schaden Reinigungsmittel überhaupt anrichten können. Für viele gestaltet sich schon der Einkauf schwierig, meist aus Gewohnheit oder Zeitdruck.
Umweltbewusstsein lässt sich lernen
Immerhin die Waschmaschine arbeitet, dank Herstellervorgaben, heute deutlich sparsamer als noch vor 30 Jahren. Die Mülltrennung funktioniert ebenfalls immer besser, wenngleich es auch hier noch Steigerungspotenzial gibt. In Sachen Autofahren stehen die Signale ebenfalls auf Energiesparmodus. Nicht zuletzt auch deshalb, weil die Spritpreise immer mehr steigen und auf sparsame Autos inzwischen großzügige Rabatte gewährt werden. Hier muss auch die Politik eingreifen, denn die Bevölkerung schafft allein noch immer nicht die Fortschritte, die es für einen aktiven Umweltschutz braucht. Deshalb müssen Prämienmodelle und Vergünstigungen her, um indirekt Anreize zum Umdenken zu schaffen, ist jedenfalls Marcus Gast vom Umweltbundesamt überzeugt. Erst wenn sich umweltbewusstes Denken in den Alltag integrieren lässt, dann ist wirklich etwas gewonnen.