Im Speichel des Menschen haben Forscher ein spezielles Enzym entdeckt, das in der Lage ist, Plastik abzubauen. Eine Revolution in einem Segment, welches als größtes Umweltproblem gilt. Was passiert mit Mikroplastik und wie lässt es sich aus den Weltmeeren entfernen? Die Lösung könnte jetzt näher liegen als zuvor gedacht. Unser Speichel als Plastikfresser, das wär’s!
Bereits im Jahr 2016 wurde ein Bakterium entdeckt, das in der Lage ist, Kunststoff zu fressen. Es kann das schädliche und weitverbreitete PET (Polyethylenterephtalat) durch die Hilfe von zwei Enzymen effizient zersetzen. Auf Basis dieser Erkenntnis sind Wissenschaftler jetzt bemüht, die Effizienz des Zersetzungsprozesses weiter zu optimieren.
Die Suche nach weiteren Bakterien beginnt
Daneben gibt es weitere Ansatzpunkte. Wenn schon der menschliche Speichel in der Position ist, diese Aufgabe erfolgreich zu meistern, dann gibt es vielleicht noch andere Bakterien, die das können? Vielleicht sogar besser als das neuentdeckte Bakterium? Aus diesem Grund forschen Wissenschaftler nicht nur am Menschen weiter, sondern auch in anderen Bereichen wie dem Abwasser, Mülldeponien und anderswo. Derweil gibt es aber im menschlichen Speichel auch noch so einiges zu entdecken.
MG8 im Speichel als Plastikfresser
Wie mehr Enzyme, die Plastik zersetzen können. Jedenfalls haben das Forscher am Vidyasirimedhi Institut für Wissenschaft und Technologie (kurz VISTEC) entdeckt. Dazu durchforsteten sie Datenbanken für sogenannte mikrobielle Genome genau nach solchen Enzymen, die ähnliche Eigenschaften aufweisen. Das gefundene Enzym trägt den Namen PET-Hydrolase oder auch MG8 und es ist tatsächlich mehr als fähig, PET zu zersetzen. Bei dem Enzym handelt es sich um eine Mikrobe, die im Speichel lebt. Sie schadet uns nicht, sie nützt uns. Eine Entdeckung, die weiter Hoffnung schürt, bald eine Lösung für das Mikroplastikproblem nicht nur in Händen zu halten, sondern im übertragenen Sinne auszuspucken. Bis dahin wird aber noch einige Zeit vergehen, denn die Forscher müssen herausfinden, wie genau die Prozesse der Enzyme ablaufen und wie sie sich optimieren, duplizieren und analysieren lassen, um mit diesen Erkenntnissen später besser arbeiten zu können.
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