Neues System für Windelrecycling steht vor dem Ausbau

In den Niederlanden ging vor einem Jahr ein nagelneues System zum Recycling von Windeln in die Testphase und diese wurde nun erfolgreich abgeschlossen. Nun soll der Ausbau der Recyclinganlage folgen, um noch effizienter zu arbeiten und den Erfolg zu steigern.

Es gibt fast nichts was sich nicht recyclen ließe und doch gehören manche Abfälle einfach zu den problematischen und umweltschädlicheren Sorten. Windeln zum Beispiel sind ein großes Problem, denn sie bestehen zum großen Teil aus Plastik und lässen sich aufgrund der Verunreinigungen trotzdem nicht recyclen. Jedenfalls nicht auf altbekannten Wegen. Deshalb hat das Recyclingunternehmen ARN aus den Niederlanden nun einen speziellen Reaktor gebaut, um genau diesen Müll fachgerecht aufzubereiten. Bislang lag die Kapazität der Windelrecyclinganlage in der Nähe von Nijmegen bei 5.000 Tonnen Windelmüll. Dieser konnte in der einjährigen Testphase erfolgreich verarbeitet werden. Deshalb soll der Testphase nun ein dauerhafter Ausbau folgen. Gleich zwei neue Anlagen dieser Art sind bereits geplant und sollen schon bald ihre Arbeit aufnehmen. Dann ist es möglich, die Zahlen zu verdreifachen, also 15.000 Tonnen Windelmüll pro Jahr zu recyclen.

Eine Investition in die Zukunft

Schon im kommenden Frühjahr soll es losgehen. Davon ist jedenfalls der Investor der Recycling-Anlage überzeugt. Satte 4,4 Millionen Euro wird eine Anlage kosten. Das ist nicht günstig, doch langfristig soll es sich dennoch bezahlt machen. Aus 15.000 Tonnen Windeln kann die Anlage später 2.000 Tonnen Kunststoffgranulat gewinnen, sowie 17.000 Tonnen Kompost, wenn 7.500 Tonnen Klärschlamm beigemischt werden. Die Ergebnisse der Testphase jedenfalls bestätigen diese Hoffnung und zeigen eines: Recycling und Umweltbewusstsein lassen sich gezielt umsetzen, man muss nur wissen wie. Die Niederländer machen es vor, vielleicht stehen ja auch schon bald ähnliche Anlagen in Deutschland? Ausreichend Windelmüll jedenfalls hätten wir durchaus. Dafür müsste dann nur noch ein geeignetes Trennungssystem her. Bislang werden Windeln hierzulande in der Restmülltonne entsorgt. Das ginge dann natürlich nicht.

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