
Es scheint, als wäre die Getränkedose wieder zurück. Derzeit verzeichnet der Handel einen enormen Zuwachs an Umsätzen durch den Verkauf der Dosen. Ein Grund dafür könnte die hohe Recycling-Quote der Getränkedosen sein.
Immer mehr Menschen greifen beim Einkaufen wieder zur Getränkedose. Viele Jahre lang war sie beinahe schon verschwunden, doch nun gelang ihr ein großes Comeback. In Zeiten des aktiven Umweltschutzes erscheint diese Entwicklung auf den ersten Blick logisch.
Hohe Recycling-Quote manipuliert Umweltbewusstsein
Anfang des 21. Jahrhunderts wurden die Getränkedosen beinahe vollständig aus den Regalen der Supermärkte verbannt. Grund war die neue Verpackungsverordnung, die die Bundesregierung 2003 einführte. Die Dosen, die zuvor noch bergeweise Müll verursacht hatten, sollten nun ins Abseits gedrängt werden. Wurden im Jahr 2002 noch 7,5 Milliarden Getränkedosen verkauft, waren es 2003 wegen des neuen Gesetzes nur noch 300 Millionen Stück. 2005 wurden schließlich nur noch 100 Millionen Dosen verkauft. Erst das Pfandsystem ebnete der Dose den Weg zurück in die Supermarktregale. Das Jahr 2018 wurde zum Jahr der Dose. Rund 3,2 Milliarden Getränkedosen konnten im vergangenen Jahr verkauft werden.
In Zeiten, in denen Menschen ein immer höheres Umweltbewusstsein entwickeln, scheint diese Entwicklung nur einen Grund zu haben. Die Recycling-Quote der Getränkedose liegt tatsächlich bei unglaublichen 98 Prozent. Dennoch gilt sie als große Umweltbelastung bei den Umweltaktivisten.
Fördert die Getränkedose Ressourcenverschwendung?
Die Recycling-Quote ist durchaus beeindruckend und lässt die negativen Seiten der Dose ein wenig in den Hintergrund rücken. Zur Herstellung der Dose werden Aluminium und Weißbleck benötigt. Die Gewinnung dieser Rohstoffe verschlingt viel Energie und belastet damit die Umwelt erheblich. Diese Tatsache ist vielen Verbrauchern gar nicht bekannt. Sie vertrauen der gigantischen Recycling-Quote, wissen selbst häufig aber gar nicht, welch große Umweltsünde die Getränkedosen eigentlich darstellen. Hier ist im Sinne der Umwelt dringend Aufklärung erforderlich.