Recycling ist ein einträgliches Geschäft, besonders wenn es um seltene Wertstoffe geht. Doch je seltener diese sind, desto schwieriger gestaltet sich die Rückgewinnung. Dabei werden die Rohstoffe dringend gebraucht zur Herstellung neuer Leuchtstoffröhren, Displays, Mobiltelefonen und vielem mehr. Jetzt haben Wissenschaftler der TU Freiburg eine Lösung entdeckt, wie sich Seltene Erden rentabel zurückgewinnen lassen.
Mit über 90 Prozent Förderungsquote galt China bislang als Hauptexporteur Seltener Erden, doch die Quote könnte fallen. Die Wertstoffe sind einfach so selten, dass bei der Nachlieferung Engpässe zu befürchten sind. Deshalb konzentrieren sich Wissenschaftler schon seit Längerem darauf ein Verfahren zu entwickeln, mittels dem sich die Erden aus alten Geräten effektiv wiedergewinnen lassen und so erneut für Neugeräte verbaut werden können. Zwar durchlaufen Altgeräte auch jetzt schon aufwendige Recyclingverfahren, doch nicht alle Rohstoffe lassen sich bislang erneut erfassen, weil dies als zu aufwendig und teuer galt. Bis jetzt, denn ein Chemikerkreis der TU Freiberg unter Leitung von Professor Martin Bertau soll eine Methode gefunden haben, die Selten Erden die Metalle in ihrer reinen Form zu isolieren und sie so effektiv zu recyceln.
Rückgewinnen, reinigen, wiederverwenden
Dabei müssen einige Trennstufen bei der Isolierung in Kauf genommen werden. Das läuft allerdings schon jetzt so überzeugend, dass die Forschung längst aus dem Labor ausgezogen ist und es in eine größere Anlage geschafft hat, schließlich zeigt nur der Praxistest, wie erfolgreich sich das Verfahren tatsächlich etablieren lässt. Dabei arbeitet das Forscherteam eng mit den Firmen Fne Entsorgungsdienste und der Narva Lichtquellen GmbH zusammen. Aus mehreren Jahrestonnen Produktionsabfällen können so wenige Kilo Selten Erden gewonnen werden. Was wenig klingt ist dabei äußerst wirtschaftlich. Nach der Rückgewinnung können alle seltenen Metalle, unter anderem auch Quecksilber, gereinigt und wieder der Produktion neuer Leuchtmittel zugefügt werden. Das ist rentabler als die Rohstoffe in China teuer einzukaufen, wenngleich die Preise für Seltene Erden immer weiter fallen.
Quellen: www.ingenieur.de, computer-oiger.de