Kreislaufwirtschaft: Rückkonsumzentrum für Verbraucher

Eine saarländische Gemeinde glänzt momentan mit einem ganz neuen abfallwirtschaftlichen Konzept, das Gebühren orientiert am Abfallgewicht berechnet. Bisher zeigt sich das Projekt als voller Erfolg und könnte zukünftig auch von anderen Städten in dieser oder ähnlicher Form übernommen werden.

Mettlach, eine Gemeinde im Saarland, geht mit gutem Beispiel voran, was die Abfallwirtschaft angeht. Sie hat ein komplett neuartiges Konzept entwickelt, auf Basis eines ähnlichen Projektes aus Luxemburg. Ein Identifikations- und Verwiegesystem erfasst das Gewicht jeder Abfalltonne bei der Entleerung. Anschließend berechnet es individuelle Abfallgebühren – nur anhand der tatsächlichen Müllmenge. Leichtere Tonne, weniger Gebühren. Das Resultat ist, dass die Mettlacher Bürger mehr Ansporn haben, ihre Wertstoff- und Problemstoff-Abfälle zu trennen und regelmäßig zum Wertstoffhof zu bringen.

Das neue Konzept ist gleich in drei Phasen der Abfallverwertung innovativ: Es hilft, Abfall zu vermeiden, es erhöht die Wertstofferfassung und sorgt gleichzeitig für effizienteres Recycling. Die Idee ist simpel, aber genial: Abfall muss als Produkt begriffen werden, das vom Verbraucher zurück gegeben werden kann.

Das Tüpfelchen auf dem „i“: Zusätzlich wurde am Wertstoffhof eine Tauschbörse eingerichtet, die die Weiterverwendung abgegebener Objekte (wie zum Beispiel Möbel) ermöglicht.

Das Konzept zeigt Wirkung: Die Gemeinde verbucht ein halbiertes Restabfall- und Sperrmüllaufkommen schon innerhalb von zwei Jahren, bei höherer Menge an erfassten Wertprodukten pro Einwohner. Besonders eindrucksvoll: Rücknahmemengen von Problemstoffen und Elektroaltgeräten sind in Mettlach signifikant höher als der Durchschnitt aller deutschen Städte.