Nahezu jede Branche kämpft inzwischen gegen den Fachkräftemangel an. Dabei helfen innovative Methoden, wie die des Müllentsorgungsunternehmens Brantner. Mit Hilfe einer Roboter-Lösung soll es gelingen, die fehlenden Kräfte zu ersetzen.
Roboter könnten schon sehr bald fest in unseren Alltag integriert werden. Dies zeigt das Müllentsorgungsunternehmen Brantner, das mit einem eigens entwickelten Roboter frischen Wind in die Branche bringt.
Abfallentsorgung auf modernste Weise
Mit einem interessanten Forschungsprojekt könnte es schon bald gelingen, die Abfallentsorgung völlig neu zu gestalten. Da auch diese Branche akut vom Fachkräftemangel betroffen ist, sind innovative Lösungen gefragter denn je. Das Müllentsorgungsunternehmen Brantner hat es sich zur Aufgabe gemacht, Alternativen zu schaffen und die Abfallwirtschaft auf ein neues Niveau zu heben. Dazu hat das Unternehmen in Zusammenarbeit mit dem Center of Mechatronics in Linz. Innok Robots, ein deutscher Roboterbauer, hat die Basis für den Müllroboter Scarab geschaffen.
Ganze 220.000 Euro hat der Prototyp dieses besonderen autonomen Roboters gekostet. Der Grundgedanke dahinter könnte die gesamte Branche umgestalten. Mit Hilfe dieses Roboters sollen volle Abfallbehälter an den Straßen ausgetauscht werden. Gleichzeitig soll der Roboter in der Lage sein, den Müll vollautomatisch abzutransportieren. Damit wäre menschliche Unterstützung völlig unnötig, sodass dem Fachkräftemangel entgegengewirkt würde.
Pilotprojekt mit guten Ergebnissen
Im Rahmen eines Pilotprojekts kam Scarab bereits zum Einsatz. Als Einsatzgebiet wurde Europas größtes Fertighauszentrum gewählt. Damit der Roboter seiner Aufgabe nachgehen konnte, mussten einige Voraussetzungen geschaffen werden, die auch im späteren Alltag unumgänglich sein werden. Es wurde eine 3D-Karte des gesamten Geländes angefertigt, da sich der Roboter nur so sicher in dem Umfeld bewegen kann. Schließlich spielt der Sicherheitsaspekt eine besonders wichtige Rolle, wenn Scarab im Alltag eingesetzt werden soll.
Außerdem müssen die Abfallbehälter mit Sensoren ausgestattet werden, die den Füllstand an den Roboter übermitteln. Erst, wenn eine definierte Füllmenge erreicht ist, wird der entsprechende Behälter vom Roboter angefahren und ausgeleert. Der Roboter erhält das Signal in seiner Homestation, wo er auch die Möglichkeit zum induktiven Laden hat. In dieser Homestation befindet sich auch ein Sender, der die Signale aller Abfallbehälter mit Sensoren aus einer Umgebung von drei bis acht Kilometern empfangen kann. Bislang sind alle Wege fest vorgegeben und entsprechend programmiert. Das bedeutet aber auch, dass der Scarab vor Hindernissen stoppt und abwartet, bis sich diese entfernen. Mit der Weiterentwicklung soll dann auch ein Umfahren von Hindernissen möglich werden.
Letztendlich steht der Sicherheitsaspekt im Vordergrund. Aus diesem Grunde besteht auch eine enge Zusammenarbeit mit dem TÜV-Austria. Fakt ist, dass der Scarab ein enormes Potenzial bietet, das aber kontinuierlich ausgebaut werden muss, um dem Fachkräftemangel effizient entgegen zu wirken.
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