Müll vermeiden ist noch besser als recyceln

Die Deutschen gelten als Meister im Recycling und doch gibt es auch hier noch einiges zu verbessern. Bislang schreibt das Umweltministerium vor, dass 36 Prozent des gesamten Plastikmülls recycelt werden müssen, der Rest geht in die Verbrennung. Dabei ginge das noch besser, das ist bloß vielen Unternehmen zu kostspielig und kompliziert. Weiterlesen

Der Unverpackt-Laden: Lebensmittel ohne Verpackung verkaufen funktioniert

Der „Unverpackt-Laden“ ist seit dem ersten Quartal ein Geschäft, das komplett ohne Verpackung auskommt. Nach dem Motto: „Lose, nachhaltig, gut” möchte der Inhaber des innovativen Öko-Ladens Zeichen setzen in Richtung einer smarteren Welt, die Verpackungen als oft verzichtbares Bei-Produkt sehen.

Über 16 Millionen Tonnen Verpackungsmüll messen wir pro Jahr alleine in Deutschland. Darüber nachdenken ist also relevant. Eine Geschäftsidee damit zu verknüpfen macht wirklich Sinn. Nicht zuletzt aufgrund des Marketing-Nutzens. Gerade in einer Zeit, in der sich viele Unternehmen dem sog. Green Washing schuldig machen. Also die Nutzung eines pseudo-ökologischen Images zur Verbesserung der Reputation. Fakt ist, dass die zur Verpackungsproduktion oft verwendeten Weichmacher krebserregend sind und bei Frauen die Fruchtbarkeit schädigen können. Es gibt Stoffe, die hormonähnlich wirken und so langfristig einer echten Zeitbombe gleichen. Darüber hinaus gleichen mineralölhaltige Druckfarben wahre Chemiecocktails mit diversen unerwünschten Nebenwirkungen für die menschliche Gesundheit .

Im Angebot sind im Unverpackt-Laden Getreide über Obst und Gemüse, Trockenfrüchte sowie Wein und Spirituosen. Zudem sind erhältlich Reinigungsmittel und Körperpflegeprodukte. Das Haus ist derzeit noch im Verfahren zur Biozertifizierung. Die Tatsache, dass keine Verpackung und damit auch kein Branding durch Bild- und Wahrzeichen stattfindet ist übrigens auch der Schlüssel, der die preiswerten Konditionen im Laden ermöglicht.

Die grundsätzliche Philosophie in dem Kieler Pionier-Shop lautet, nur Waren feilzubieten, die in Großgebinden verkauft werden. Regionale Zulieferer werden dabei bevorzugt. Bei Übersee-Lieferungen werden die Maßstäbe des FairTrade angelegt. Alle Lebensmittel sind beim Unverpackt-Laden in durchsichtigen Glasspendern erhältlich und hier frei zu dosieren. Oder man verwendet mitgebrachte Mehrweg-Behälter. Diese sind im Zweifel auch vor ort käuflich zu erwerben. Wer nun nicht mehr warten kann, der schaut sich das Konzept mal online an: Der Unverpackt laden.

Zurück zum Tauschhandel und Müll vermeiden

Die Wertstoffe aus dem Müll herauszuholen, und diese wieder in den Stoffkreislauf zurückzuführen ist für uns mittlerweile nicht mehr wegzudenken – jedoch ist es noch besser, Müll zu vermeiden. Derzeit sind Internettauschbörsen auf dem Vormarsch. Dort lässt sich beispielsweise die ausgediente Kaffeemaschine gegen einen Film tauschen.

In jüngster Zeit konnte ein positiver Trend weg von der Wegwerf-Mentalität beobachtet werden. Der Handel mit Gebrauchtwaren nimmt momentan immer mehr zu. Für die Schnäppchenjäger steht wohl meistens die Kostenersparnis im Vordergrund. Wir dagegen sehen in diesem Trend Potenzial zur Müll-Vermeidung. Vieles ist einfach zu schade um es wegzuwerfen, und manchmal bekommt man auf dem Flohmarkt oder im Internetauktionshaus sogar noch ein bisschen Geld dafür.

Es werden aber nicht nur Gebrauchtwaren verkauft, vielmehr kommt das Tauschen wieder in Mode.  Tauschbörsen im Internet ermöglichen es Dinge, die man nicht mehr braucht dort anzubieten. Wer gleichzeitig angibt gegen was er tauschen würde kann oft den Tausch beschleunigen. Natürlich kann man dort auch nach Dingen suchen, die man gerne haben möchte und demjenigen der es anbietet einen Tauchhandel vorschlagen. Es muss auch nicht immer ein direkter Tausch sein. Manche Tauschbörsen haben eine Art interne Währung. Dort kann man einen „Preis“ in der Währung angeben, der einem auf seinem Tauschkonto gutgeschrieben wird, sobald jemand die Sache „gekauft“ hat. Auf diese Weise lässt sich sogar etwas „ansparen“ womit man sich später etwas größeres „kaufen“ kann. Viele der Tauschbörsen können im Hinblick auf die Usability mit renommierten Onlineshops mithalten, wie zum Beispiel netcycler und Kleiderkreisel.

Gebrauchte Dinge zu tauschen ist nicht nur günstiger als die Neuanschaffung. Es verlängert die Nutzungsdauer einer Sache und je weniger weggeworfen wird, desto weniger Müll wird produziert.
Die Umwelt wird dadurch praktisch doppelt geschont, zum einen sinkt die Umweltbelastung durch weniger Neuanschaffungen und zum anderen entsteht weniger Abfall. Weitere online Tauschbörsen finden Sie bei unserer Quelle nabu.de.