Durch Plastik-Upcycling zu Vanille Ersatz

Wie wird aus einer Plastikflasche ein leckerer Kuchen? Ganz einfach durch Upcycling, fanden jedenfalls Wissenschaftler heraus und setzen ein neues Verfahren ein, dass den Aromastoff Vanillin erzeugen kann.

Recycling ist in Deutschland nach wie vor ein großes Thema, dennoch werden gerade einmal 16 Prozent allen recyclingfähigen Materialien auch wirklich in etwas Neues umgewandelt. Das liegt in erster Linie an den nach wie vor hohen Kosten. Bislang entstanden häufig neue PET-Flaschen oder Kerosin als Folge des Recyclings. Wissenschaftler an der Universität Edinburgh ist es jetzt gelungen etwas völlig Neues, Essbares aus Plastik zu gewinnen und zwar Vanillin. Der Aromastoff ist sehr teuer in der Herstellung, denn er wird entweder aus natürlichen Rohstoffen extrahiert oder chemisch gemischt. Beides ist aufwendig. Einfacher ist es, gezielt zu recyclen. Dabei wird das Polyethylenterephthalat im Plastik in Terephthalsäure umgewandelt. Dazu kommen genmanipulierte E.-coli-Bakterien. Diese verwandelten die Säure zu reinem Vanillin. Spannenderweise ist das genauso beschaffen wie der teure Aromastoff. Je mehr Wärme zugegeben wird, desto besser ist der Umwandlungsgrad. Er liegt bislang bei etwa 79 Prozent. Dieser Wert ließe sich sogar noch steigern.

Richtungsweisende Forschung für künftige Generationen

Im besten Fall könnten noch weitere Bestandteile gewonnen werden, also einzelne Moleküle die dann für andere Industriezweige verwendet werden können, zum Beispiel in der Parfümindustrie. Trotz dieser spannenden Erkenntnisse bleibt es bislang bei den theoretischen Forschungen. Eine konkrete Umwandlung findet noch nicht statt, denn dafür bräuchte es erstmal spezielle Recyclinganlagen. Und auch die sind zunächst mit einigen Kosten verbunden, ehe sie Gewinne erzielen würden. Wie die Kunden es fänden, quasi Plastik zu essen ist bislang auch noch nicht überliefert. Spannend und richtungsweisend sind die Forschungen in Schottland aber allemal. Es steckt so viel mehr in unserem Müll, als sich so manch einer überhaupt vorstellen kann.

Bildurheber: serezniy / 123RF Standard-Bild

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