Die Entsorgung von Fetten und Ölen zählt sicherlich zu den größten Herausforderungen des Recyclings. Dabei finden sie in fast jedem Haushalt Verwendung. Eine neue Entwicklung soll jetzt Abhilfe schaffen.
Bislang landen Öle und Fette abgekühlt im Restmüll oder im Ausguss. Letzteres ist problematisch, denn die Ablagerungen sind nur schwer aus dem Brauchwasser wieder herauszufiltern. Ein Aufwand, der nicht sein muss. Zumindest nicht in einigen kleinen Gemeinden in Bayern. Hier findet nämlich ein Pilotprojekt statt, welches Bürger dazu anhält, ihre Fette sinnvoll zu entsorgen. Dafür stehen spezielle Abgabestellen bereit und zwar immer dort, wo die Verbraucher eben auch anhalten können und keine langen Wege in Kauf nehmen müssen. Bereitgestellt vom Unternehmen Altfettentsorgung- und recycling Lesch und gefördert von „Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt“ (DBU) stehen jeweils zwei Automaten bereit. Der Eine sammelt das Öl und Fett. Der Andere sammelt die Gefäße. Wird etwas abgegeben erhalten Kunden automatisch neue saubere Gefäße und können darin ihre Fette und Öle sammeln. Ein Kreislauf der genau da beginnt, wo es sein sollte. An der Haustür der Gemeindemitglieder.
„Jeder Tropfen zählt“
Um das Ganze besser organisieren zu können hat das Unternehmen Lesch dafür eigens eine Tochterfirma gegründet und sie passenderweise „Jeder Tropfen zählt“ getauft. Genau darum geht es nämlich, keinen Tropfen mehr zu verschwenden und damit der Umwelt zu schaden. Stattdessen soll es den Bewohnern möglichst einfach gemacht werden, alles dem Recycling zuzuführen und damit der Umwelt etwas Gutes zu tun. Das Pilotprojekt lief schon einmal sehr erfolgreich an. Schon bald sollen andere Gemeinden folgen. Vielleicht schon bald ganz Deutschland? Bis dahin gilt es noch viel zu organisieren, zu planen und natürlich auch vorzufinanzieren, denn die Automaten müssen ja bezahlt werden. Bislang standen immerhin 303.341 Euro an Stiftungsgeldern dafür zur Verfügung. Das wird nicht reichen.
Bildurheber: margouillat / 123RF Standard-Bild